- Neuigkeiten von Bruichladdich
- Besonderheiten des Octomore
- Wie schmeckt der Bruichladdich Octomore 15.3?
- Cocktails?
- „Smoked Old Fashioned“ mit Octomore 15.3
- Welche anderen Whiskys sind ähnlich wie der Octomore 15.3?
- Fazit
Heute habe ich die große Ehre euch ein wahres Unikat vorzustellen. Der Bruichladdich Octomore 15.3 Islay Single Malt Scotch Whisky ist ein wirklich einzigartiger Whisky, der nur in limitierter Auflage erschienen ist. Umso glücklicher bin ich, dass ich eine Flasche ergattern konnte und euch hier mitnehmen kann auf meine Verkostungsreise.
Neuigkeiten von Bruichladdich
Die Octomore-Reihe von Bruichladdich ist eine legendäre Serie von Single Malt Scotch Whiskys, die für ihren extrem hohen Torfgehalt bekannt ist. Jede Veröffentlichung ist in stark limitierter Stückzahl erhältlich, was sie besonders begehrt bei Sammlern macht. Die Whiskys werden meist in jährlichen Serien veröffentlicht (z.B. 15.1, 15.2, 15.3), wobei jede Version eine andere Besonderheit hat.
Bruichladdich nutzt die Octomore-Reihe als Plattform für Experimente. Sie testen unterschiedliche Gerstensorten (lokal angebaut, organisch, usw.), sowie verschiedene Torfmethoden, und verwenden diverse Fassarten für die Reifung. Besonders hervorzuheben ist der Terroir-Gedanke hinter der Octomore-Reihe. Bruichladdich ist eine der wenigen Brennereien, die großen Wert auf die Herkunft ihrer Gerste legt. Der Octomore 15.3, verwendet ausschließlich Gerste von der Octomore Farm auf Islay, was den regionalen Charakter des Whiskys betont.
Trotz der enormen Rauchigkeit sind Octomore-Whiskys für ihre überraschend komplexen Aromen bekannt. Neben dem intensiven Torfrauch finden sich oft Noten von süßen Früchten, Gewürzen, Vanille und sogar maritimen Einflüssen, die typisch für die Whiskys von Islay sind.
Besonderheiten des Bruichladdich Octomore 15.3
Der Bruichladdich Octomore 15.3 ist aus mehreren Gründen besonders und hebt sich von den anderen Abfüllungen der Octomore-Reihe ab. Zum einen besitzt dieser Whisky einen rekordverdächtigen Phenolgehalt von 307,2 ppm (parts per million), was ihn zu einem der rauchigsten Whiskys der Welt macht.
Für alle die sich noch nicht so lange mit Whiskys beschäftigen: Phenole sind chemische Verbindungen, die beim Verbrennen von Torf freigesetzt werden. Wenn Gerste während des Mälzprozesses über brennendem Torf getrocknet wird, absorbiert sie diese Phenole. Der Phenolgehalt eines Whiskys bestimmt den Grad der Rauchigkeit oder Torfigkeit, den man im Geschmack und Aroma wahrnimmt. Je höher der Phenolgehalt in ppm, desto intensiver der rauchige Geschmack.
Bei einem Whisky wie dem Bruichladdich Octomore 15.3 mit einem Phenolgehalt von 307,2 ppm bedeutet dies, dass in einer Million Teile der getorften Gerste 307,2 Teile Phenol enthalten sind. Dies ist extrem hoch, wenn man bedenkt, dass viele getorfte Whiskys typischerweise Werte zwischen 30 und 50 ppm haben.
Ein hoher Phenolgehalt ist zwar ein Indikator für die Intensität des Torfrauchs, aber auch andere Faktoren wie Fasslagerung, Alkoholgehalt und Reifedauer beeinflussen den endgültigen Geschmack. Ein hoher ppm-Wert bedeutet also nicht automatisch, dass der Whisky „überwältigend rauchig“ schmeckt, da der Rauch auch von anderen Aromen (wie Süße oder Fruchtigkeit) ausgeglichen werden kann.
Doch nicht nur der Phenolgehalt macht den Bruichladdich Octomore 15.3 so besonders. Auch seine Reifung in zwei verschiedenen Fassarten, amerikanische Bourbonfässer und spanische Oloroso-Sherryfässer sorgen für eine ausgewogene Balance zwischen süßen, fruchtigen Aromen und rauchigem Torf.
Der Alkoholgehalt von 61,3 % macht den Bruichladdich Octomore 15.3 zu einem Whisky in Fassstärke, der unverändert und ohne Wasserzugabe abgefüllt wurde. Zudem wird er ohne Kühlfiltration und ohne Farbstoffe abgefüllt, was seine natürliche Textur und Farbe bewahrt. Dies bedeutet, dass der Whisky so rein und unverfälscht wie möglich bleibt, mit all seinen intensiven Aromen und Texturen.
Wie schmeckt der Bruichladdich Octomore 15.3
Jetzt fragt ihr euch natürlich, wie dieser einzigartige Whisky schmeckt. Natürlich steht die charakteristische Rauchigkeit der Octomore-Reihe im Mittelpunkt, aber er wird auch von einer vielschichtigen Süße und Fruchtigkeit begleitet. Der Bruichladdich Octomore 15.3 bietet ein intensives und komplexes Geschmackserlebnis, das ich euch hier kurz vorstellen möchte:
- Aroma
- Torfrauch: Der erste Eindruck ist eine kräftige Welle von Torfrauch, wie man es bei einem Phenolgehalt von über 300 ppm erwarten würde. Dieser Rauch ist mächtig und dominiert die Nase, hat aber gleichzeitig eine maritime, fast salzige Frische, die an die raue See rund um Islay erinnert.
- Fruchtige Noten: Neben dem Rauch treten subtile süße Aromen hervor, die an Trockenfrüchte, vor allem Rosinen und Feigen, sowie Orangenschalen erinnern. Diese fruchtigen Noten stammen hauptsächlich aus der Reifung in Oloroso-Sherryfässern.
- Malz und Karamell: Ein sanfter Hauch von Malz und süßem Karamell unterstreicht die Balance zwischen Rauch und Süße.
- Geschmack:
- Kräftiger Torf: Am Gaumen entfaltet sich sofort der volle, wuchtige Torfrauch, der jedoch durch eine gewisse Weichheit ausgeglichen wird. Der Rauch ist intensiv aber gleichzeitig samtig und nicht überfordernd, was für einen so hoch getorften Whisky bemerkenswert ist.
- Sherrynoten und Trockenfrüchte: Der Einfluss der Sherryfässer bringt eine deutliche Süße ins Spiel. Trockenfrüchte, wie Datteln und Rosinen, und eine angenehme Schokoladennote sorgen für eine willkommene Tiefe, die dem Torfrauch Paroli bietet.
- Gewürze und Eiche: Es gibt würzige Noten von Zimt, Muskat und ein wenig Pfeffer, die sich mit der Zeit entwickeln und durch die Eichenholzfässer eingebracht werden. Diese Gewürznoten verleihen dem Whisky eine zusätzliche Dimension und sorgen für ein langanhaltendes, komplexes Geschmackserlebnis.
- Exotische Noten: Eine unerwartete, aber faszinierende Note von Kokosnuss kommt am Gaumen zur Geltung, was dem Whisky eine exotische und fast tropische Note verleiht. Diese ergänzt den Rauch und die Süße auf interessante Weise.
- Abgang:
- Langer, rauchiger Abgang: Der Abgang ist langanhaltend und geprägt von weichem Torfrauch, der allmählich abklingt und einen sanften, maritimen Nachgeschmack hinterlässt.
- Süße und Salzigkeit: Im Abgang treten auch die süßen Sherrynoten und eine leichte salzige Meeresbrise deutlich hervor. Diese maritime Note unterstreicht die Herkunft des Whiskys und rundet das Erlebnis ab.
Cocktails?
Es ist nicht so einfach einen so besonderen und stark getorften Whisky wie den Bruichladdich Octomore 15.3 in einen Cocktail zu integrieren. Es erfordert eine raffinierte Herangehensweise, die seine intensiven Aromen nicht überdeckt, sondern subtil hervorhebt.
Deswegen habe ich hier folgendes Cocktailrezept für euch:
„Smoked Old Fashioned“ mit Octomore 15.3
Ein Smoked Old Fashioned ist eine elegante und einfache Variante des klassischen Old Fashioned, die den Charakter des Bruichladdich Octomore 15.3 in den Mittelpunkt stellt, während die anderen Zutaten den Geschmack ergänzen, ohne ihn zu dominieren.
Zutaten:
- 50 ml Bruichladdich Octomore 15.3
- 1 Teelöffel Zuckersirup (oder ein Stück Zucker)
- 2-3 Spritzer Aromatic Bitters (z.B. Angostura Bitters)
- 1 kleines Stück Zitronenschale oder Orangenschale
- Ein großer Eiswürfel oder eine Eiskugel
- Optional: Ein Räucherbrett oder Räucherpistole für zusätzlichen Rauch (falls verfügbar)
Zubereitung:
- Gib den Zuckersirup oder das Zuckerstück in ein Rührglas. Füge die Bitters hinzu und verrühre das Ganze, bis sich der Zucker aufgelöst hat
- Füge den Octomore 15.3 hinzu und rühre den Drink vorsichtig mit einem großen Eiswürfel oder einer Eiskugel, bis er leicht gekühlt ist
- Fülle den Cocktail in ein vorgekühltes Whiskyglas mit einem großen Eiswürfel
- Drücke die Zitronen- oder Orangenschale über dem Glas leicht an, um die ätherischen Öle freizusetzen, und gib sie dann in den Drink
- Für den besonderen Effekt: Optional kannst du den Drink unter einer Glashaube kurz mit einer Räucherpistole oder über einem Räucherbrett mit zusätzlichem Rauch versehen, um die Aromen des Octomore noch zu verstärken.
Welche anderen Whiskys sind ähnlich wie der Bruichladdich Octomore 15.3?
Wenn ihr den intensiven, rauchigen Charakter des Bruichladdich Octomore 15.3 liebt, dann möchte ich euch hier noch ein paar andere Whiskys empfehlen, die ebenfalls stark getorft und komplex sind und ähnliche rauchige, maritime und vielschichtige Aromen zu bieten haben.
- Ardbeg Corryvreckan: Wie der Octomore, ist der Corryvreckan ein kräftiger Islay-Whisky mit einem intensiven Rauchprofil, das Fans von torfigen Whiskys begeistern wird. Zudem bietet er eine spannende Mischung aus Süße und Gewürzen.
- Port Charlotte 10 (Bruichladdich): Als Produkt derselben Brennerei wie der Octomore, teilt der Port Charlotte eine ähnliche DNA. Er bietet jedoch eine etwas sanftere Rauchigkeit, was ihn zu einem guten Begleiter für diejenigen macht, die die Bruichladdich-Stilistik lieben. (Übrigens: es gibt einen brandneuen Port Charlotte aus der Cask Exploration Serie. Hier kommt ihr zu dem Blogbeitrag dazu.)
- Coal Ila 18 Jahre: Für Fans des Octomore, die gelegentlich eine mildere Rauchigkeit schätzen, bietet der Coal Ila 18 Jahre eine komplexe, aber weniger intensive Alternative mit eleganten Frucht- und Meeresnoten.
- Ardbeg Uigeadail: Der Uigeadail bietet eine wunderbare Balance zwischen Rauch und süßen Sherrynoten, ähnlich wie der Octomore 15.3, und ist ebenso intensiv und facettenreich.
Fazit
Der Bruichladdich Octomore 15.3 ist ein beeindruckender und extrem stark getorfter Islay-Whisky, der mit einem Phenolgehalt von über 300 ppm eine wahre Rauchbombe darstellt. Trotz seiner intensiven Rauchigkeit bietet er eine überraschend komplexe Balance aus süßen Sherrynoten, Fruchtigkeit und würzigen Akzenten. Die Verwendung von lokaler Islay-Gerste und die Reifung in Bourbon- und Oloroso-Sherryfässern verleihen ihm Tiefe und Vielschichtigkeit. Dieser Whisky richtet sich an erfahrene Genießer von Peated Whiskys, die starke Aromen und besondere Geschmackserlebnisse suchen. Ein außergewöhnlicher Tropfen, der rauchige Exzellenz verkörpert.
Aktuell kann man den Bruichladdich Octomore 15.3 wieder bestellen. Da es aber eine limitierte Edition ist, dürfte er bald wieder ausverkauft sein. Seid also schnell und sichert euch diesen einzigartigen Whisky bei dasgibtesnureinmal.de.
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Bis zum nächsten Mal, euer Mario