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Wie wird Gin hergestellt?

Gin und wie er hergestellt wird

Gin erfreute sich seit vielen Jahren wachsender Beliebtheit und hat sich zu einem der vielseitigsten Spirituosen in der Welt der Mixgetränke entwickelt. Auch wenn zwischendurch Rufe laut wurden, die Beliebtheit des Gins geht zu Ende, so ist der Gin-Hype noch längst nicht vorbei.

Doch wie genau entsteht Gin? Welche Schritte sind notwendig, um den charakteristischen Geschmack und die Vielfalt der Aromen zu erreichen? Daher berichte ich euch mal, wie mein absolutes Lieblingsgetränk hergestellt wird.

Die Basis: Neutralalkohol

Der Ausgangspunkt für die Herstellung von Gin ist ein neutraler Alkohol. Dieser wird meist aus Getreide, wie Weizen, Roggen oder Mais, gewonnen. Es kann aber auch aus anderen Quellen wie Kartoffeln oder Trauben stammen. Wichtig ist, dass der Alkohol einen neutralen Geschmack hat, da er als Träger für die Aromen dient, die später hinzugefügt werden.

Die Aromengeber: Botanicals

Was Gin so besonders macht, sind die sogenannten Botanicals – pflanzliche Zutaten oder auch geschmacksgebende Rohstoffe, die dem Gin seinen unverwechselbaren Charakter verleihen. Das wichtigste Botanical ist der Wacholder, dessen Beeren den typischen Geschmack bestimmen. Daneben können zahlreiche weitere Zutaten verwendet werden, darunter:

  • Koriandersamen
  • Angelikawurzel
  • Zitrusschalen
  • Pfeffer
  • Zimt
  • Lavendel
  • Kardamom

Die Auswahl und Kombination der Botanicals sind entscheidend für das Aroma und unterscheiden jeden Gin von einem anderen. Einige Gins heben sich durch die Verwendung von ausgefallenen Botanicals hervor, wie beispielsweise:

  • Gurke und Rose
  • Algen und Meersalz
  • Waldkräuter wie Fichtennadeln oder Moos
  • Tropische Früchte wie Mango oder Papaya
  • Exotische Gewürze wie Safran oder Kurkuma
  • Rauchige Zutaten wie geräucherte Teeblätter oder Torf

Die Destillation

Um die Aromen der Botanicals in den Alkohol zu übertragen, wird der Gin destilliert. Es gibt zwei hauptsächliche Verfahren:

  1. Mazeration und Destillation: Die Botanicals werden über einen längeren Zeitraum in den Neutralalkohol eingelegt, um die Aromen herauszulösen. Anschließend wird die Mischung destilliert, wodurch der Alkohol und die Aromen konzentriert werden.
  2. Dampf-Infusion: Hierbei werden die Botanicals in einen Korb über den Alkohol gehängt, sodass der aufsteigende Alkohol die Aromen aufnimmt, ohne dass die Zutaten direkt in den Alkohol eingelegt werden. Dieses Verfahren sorgt oft für feinere und subtilere Geschmacksnoten.

Die Verdünnung und Abfüllung

Nach der Destillation hat der Gin einen sehr hohen Alkoholgehalt, meist um die 70-80 %. Für den Genuss wird er mit Wasser auf die gewünschte Trinkstärke, meist zwischen 37,5 % und 47 % verdünnt. Anschließend wird der Gin gefiltert und abgefüllt.

Besonderheiten: Variationen und Experimente

Heutzutage experimentieren viele Brennereien mit ungewöhnlichen Botanicals, regionalen Zutaten und innovativen Techniken, um einzigartige Gins zu kreieren. Von fruchtigen Varianten über florale Noten bis hin zu rauchigen oder würzigen Geschmacksrichtungen. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Wenn ihr einen Gin mit außergewöhnlichen Botanicals testen möchtet, habe ich hier ein paar Anregungen für euch:

  • Kaffirlimettenblätter: Verwendet im „Bombay Sapphire East“ für eine erfrischende Zitrusnote mit asiatischem Flair.
  • Oliven und Thymian: Im „Gin Mare“ verleihen mediterrane Zutaten wie Oliven, Rosmarin, Thymian und Basilikum einen einzigartigen Geschmack.
  • Tomaten: Der „Bloody Shiraz Gin“ von Four Pillars enthält Tomaten, die ihm eine besondere Würze verleihen.
  • Schokolade und Kakao: Der „Cotswolds Dry Gin“ integriert Kakaonoten für einen Hauch von Süße.
  • Trüffel: Der „Cambridge Distillery Truffle Gin“ setzt auf schwarze Trüffel, um erdige und luxuriöse Aromen zu erzeugen.
  • Brennessel: „Whitley Neill Original“ experimentiert mit Brennnessel für eine krautige Frische.
  • Paradieskörner (Aframomum melegueta): Im „Ophir Oriental Spiced Gin“ sorgt diese Zutat für einen exotisch-pfeffrigen Geschmack.
  • Kiefernadeln: „Rivo Foraged Gin“ verwendet Wildpflanzen, darunter Kiefernadeln, für einen waldigen Geschmack.
  • Weihrauch: Der „Silent Pool Gin“ setzt auf Weihrauch für eine warme, mystische Note.

Die Geschichte des Gins

Gin hat seinen Ursprung im 17. Jahrhundert in den Niederlanden, wo eine Spirituose namens Genever entwickelt wurde. Genever wurde ursprünglich als medizinisches Getränk genutzt, das mit Wacholderbeeren aromatisiert war, um die verdauungsfördernden und antiseptischen Eigenschaften des Wacholders zu nutzen. Mit der Zeit verbreitete sich Genever in England, wo er zum heutigen Gin weiterentwickelt wurde. Besonders während der sogenannten „Gin Craze“ im 18. Jahrhundert erlebte Gin in England einen enormen Aufschwung, als er durch die geringen Herstellungskosten und seine Verfügbarkeit populär wurde. Von seinen Anfängen als Heilmittel hat sich Gin zu einer der weltweiten beliebtesten Spirituosen entwickelt.

Die erste dokumentierte Gin-Destillerie war die „Hollandsche Genever Distilleerderij“, die in den Niederlanden im 16. Jahrhundert gegründet wurde. Sie produzierte Genever, den Vorläufer des heutigen Gins. Die älteste bekannte kommerzielle Gin-Brennerei in England, die noch heute existiert, ist die Plymouth Gin Distillery, die seit 1793 kontinuierlich hochwertigen Gin herstellt.

Warum Gin so gehypt wird

Der anhaltende Hype um Gin lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:

  1. Vielfalt und Kreativität: Kein anderes alkoholisches Getränk bietet so viele Variationsmöglichkeiten wie Gin. Die unendlichen Kombinationen von Botanicals erlauben es, immer neue Geschmackserlebnisse zu schaffen.
  2. Mixbarkeit: Gin ist eine perfekte Grundlage für Cocktails. Ob klassischer Gin Tonic, Negroni oder kreative Eigenkreationen – Gin ist unglaublich vielseitig einsetzbar.
  3. Handwerkskunst: Kleine Brennereien und Craft-Gin-Produzenten haben den Markt erobert, was das Interesse an qualitativ hochwertigen und individuell hergestellten Produkten steigert.
  4. Trendfaktor: Gin wird oft mit modernen und stilvollen Lebensstilen assoziiert. Die Vielfalt an Marken, Flaschendesigns und hochwertigen Zutaten zieht eine breite Zielgruppe an.
  5. Regionale Spezialitäten: Viele Destillerien setzen auf regionale Zutaten und vermarkten ihren Gin als lokal verwurzeltes Produkt. Das spricht Konsumenten an, die Wert auf Nachhaltigkeit und Herkunft legen.

Tolle Cocktail Rezepte mit Gin

Auch wenn Gin-Tonic mein absoluter Favorit ist, so finde ich Gin grundsätzlich zum Mixen grandios. Es kann in alle Richtungen gehen: fruchtig, zitronig, rauchig. Mit Kräutern und Schokolade, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, alles ist möglich:

Exotic Citrus & Spice

Exotic Citrus Spice 3

Zutaten:

  • 50 ml Gin (z.B. Tanqueray No. Ten für Zitrusnoten)
  • 150 ml Indian Tonic Water
  • Zesten von Limette, Grapefruit und Orange
  • 1 Prise gemahlener Kardamom
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  1. Zesten und Kardamom in ein Glas geben.
  2. Mit Gin, Tonic und Eis auffüllen und gut umrühren.

Mediterranean Herb Delight

Mediterranean Herb Delight 3

Zutaten:

  • 50 ml Gin (z.B. Gin Mare für kräuterige Aromen)
  • 150 ml Mediterranean Tonic Water
  • 1 Scheibe frische Feige
  • Zweig Thymian
  • Schuss Olivenöl (optional, für ein samtiges Finish)
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  1. Gin und Tonic Water ins Glas geben, Feige und Thymian hinzufügen.
  2. Mit einem Hauch Olivenöl garnieren und leicht verrühren.

Tropical Escape

Tropical Escape 1

Zutaten:

  • 50 ml Gin (z.B. Malfy Gin con Limone)
  • 150 ml Tonic Water
  • Frische Ananaswürfel
  • Zweig Minze
  • Spritzer Kokoswasser
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  1. Ananaswürfel und Minze leicht andrücken, um die Aromen freizusetzen.
  2. Mit Gin, Tonic und einem Schuss Kokoswasser aufgießen.

Smoky Lavender

Smoky Lavender 3

Zutaten:

  • 50 ml Gin (z.B. Monkey 47 für florale Noten)
  • 150 ml Tonic Water
  • 1 TL Lavendelblüten (essbar)
  • 1 geräucherte Zitronenscheibe (kann über einer Flamme leicht angeröstet werden)
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  1. Lavendelblüten in das Glas geben, Gin und Tonic hinzugeben.
  2. Mit der geräucherten Zitronenscheibe garnieren.

Gin Basil Smash

Gin Basil Smash 1

Zutaten:

  • 50 ml Gin
  • 25 ml Zitronensaft (frisch gepresst)
  • 15 ml Zuckersirup
  • 10-12 frische Basilikumblätter
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  1. Basilikumblätter in einem Shaker leicht andrücken.
  2. Gin, Zitronensaft und Zuckersirup hinzufügen.
  3. Mit Eis shaken und durch einen Sieb in ein Glas gießen.
  4. Mit Basilikum garnieren.

Orange Blossom

Orange Blossom 1

Zutaten:

  • 50 ml Gin
  • 100 ml Orangensaft (frisch gepresst)
  • 15 ml Honigsirup
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in einen Shaker geben und mit Eis shaken.
  2. In ein Glas mit Eis gießen und mit einer Orangenscheibe dekorieren.

Spicy Ginger-Gin Delight

Spicy Ginger Gin Delight 2

Zutaten:

  • 50 ml Gin
  • 100 ml Ingwersaft oder Ginger Ale
  • 25 ml Apfelsaft
  • Frische Ingwerscheiben
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten in ein Glas mit Eis geben.
  2. Mit frischen Ingwerscheiben und einem Apfelschnitz garnieren.

Choco Berry Gin Delight

Choco Berry Gin Delight 2

Zutaten:

  • 50 ml Schokoladengin (z.B. Hotel Chocolat Cacao Gin oder ähnlicher Gin)
  • 25 ml Himbeerpüree (frisch oder aus der Flasche)
  • 20 ml frisch gepresster Limettensaft
  • 15 ml Zuckersirup
  • 100 ml Cranberrysaft
  • Frische Himbeeren und Zartbitterschokoladenspäne zur Garnitur
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  1. Himbeerpüree, Limettensaft, Zuckersirup und Schokoladengin in einen Shaker geben.
  2. Mit Eis kräftig schütteln, bis die Mischung gut gekühlt ist.
  3. In ein Glas mit Eiswürfeln abseihen.
  4. Cranberrysaft hinzufügen und leicht umrühren.
  5. Mit frischen Himbeeren und Schokoladenspänen garnieren.

Gin Arten

Für Verwirrung sorgen mitunter auch die unterschiedlichen Gin-Arten. Vielleicht sind euch diese bereits auf Flaschen aufgefallen und ihr habt keine Ahnung wo hier die Unterschiede sind? Ich kläre euch gerne auf:

London Dry Gin

  • Merkmale: Ein sehr reiner und trockener Gin, der keine künstlichen Aromen oder Süßstoffe enthält. Alle Botanicals müssen während der Destillation hinzugefügt werden, und es dürfen nachträglich keine weiteren Zutaten beigemischt werden.
  • Geschmack: Klassisch mit starken Wacholdernoten, oft ergänzt durch Zitrus und Kräuter.
  • Beispiele: Tanqueray, Beefeater

Aged Gin

  • Merkmale: Dieser Gin reift nach der Destillation in Holzfässern, ähnlich wie Whisky oder Rum. Die Reifung verleiht ihm komplexe Aromen, die von der Fassart (z.B. Eichenholz) abhängen.
  • Geschmack: Weicher und voller, mit Vanille-, Karamell- oder Holzaromen, kombiniert mit den klassischen Gin-Noten.
  • Beispiele: Citadelle Réserve Gin, Barr Hill Tom Cat Gin.

Sloe Gin

  • Merkmale: Kein klassischer Gin, sondern ein Likör, der durch das Einlegen von Schlehenbeeren in Gin entsteht. Er hat einen niedrigeren Alkoholgehalt (ca. 25-30 %) und wird oft gesüßt.
  • Geschmack: Fruchtig-süß, mit einer leichten Bitterkeit der Schlehen.
  • Beispiele: Plymouth Sloe Gin, Monkey 47 Sloe Gin.

Gin Rosé

  • Merkmale: Ein Gin, der durch die Zugabe von fruchtigen Botanicals (z.B. Beeren oder Granatapfel) oder durch einen leichten Kontakt mit Rotwein-Fässern eine rosafarbene Tönung erhält.
  • Geschmack: Meist leichter und fruchtiger, oft mit floralen Noten.
  • Beispiele: Beefeater Pink, Malfy Rosa.

Zum Abschluss

Die Herstellung von Gin ist ein kunstvolles Zusammenspiel aus Wissenschaft, Handwerk und Kreativität. Jeder Schritt, von der Auswahl der Botanicals bis zu Destillation, beeinflusst den Geschmack und das Aroma. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Eindruck in die Herstellung von Gin geben. Das nächste Mal, wenn ihr einen Gin Tonic genießt, könnt ihr vielleicht die komplexe Arbeit und Leidenschaft hinter jeder Flasche noch mehr schätzen.

Und wenn ihr euch fragt wo ihr ein breit gefächertes Sortiment und eine umfangreiche Auswahl findet, dann geht auf dasgibtesnureinmal.de. Hier werdet ihr ganz sicher fündig.

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Auf die Geschichten die wir teilen und die Abenteuer die noch kommen – mögen die Gläser nie leer und die Herzen immer voll sein!

Prost, eure Janet

 

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